Der Mini-Marathon über
4,2195 km am Veranstaltungssamstag
bleibt auch im zehnten Jahr
des E.ON Kassel Marathon der
große Renner des Lauf-Events.
Erstmals allerdings gab es einen
Rückgang der Teilnehmerzahlen.
Das späte Ferienende kurz
vor dem Termin ist hier wohl
einer der wichtigsten Gründe.
Der andere ist der Umzug des
E.ON Kassel Marathon vom Frühjahr
in den Herbst, der in zahlreichen
Schulen sicherlich Verluste
durch Schulwechsel der potenziellen
Teilnehmer verursacht hat.
Dennoch gab es auch 2016 fast
3.600 Meldungen und mit über
100 beteiligten Schulen eine
große Resonanz. Der Kasseler
Mini-Marathon ist zahlenmäßig
ohnehin einer der größten
in Deutschland, stimmungsmäßig
jedoch kaum zu toppen. Denn
die Atmosphäre beim Einlauf
ins Kasseler Auestadion ist
einfach einzigartig. In diesem
Jahr trotzten die Mini-Marathonis
auch dem Regen, der der guten
Laune keinen Abbruch tat. Ulrich
Fischer, Regionaldirektor Mitte
bei Titelsponsor E.ON und bekennender
Fan des Mini-Marathons, brachte
es auf den Punkt: "Ich
bin sehr gerührt, es ist
einfach unbeschreiblich, wenn
man diese Freude bei den Kindern
miterlebt."
Auch beim Mini-Marathon geht
es aber um den Sieg. Einstige
junge Lauftalente wie Laura
Hottenrott, die den Lauf zwischen
2007 und 2010 viermal in Folge
gewann, und jetzt amtierende
Deutsche Vizemeisterin über
10.,000 m ist, oder der Sieger
von 2014, Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach),
der in den U20-Nationalkader
berufen wurde, haben inzwischen
Laufkarriere gemacht. Die Sieger
von 2016 haben das schon vorher.
Eva Dieterich (PSV Grün-Weiß
Kassel) ging als deutsche Nummer
Eins U18 über 3.000 m und
Vierte der Deutschen Meisterschaft
über 5.000 m U20 als hohe
Favoritin ins Rennen. Das 17-jährige
Top-Talent bestätigte dies
mit einer souveränen Titelverteidigung
und setzte in 15:07 Minuten
eine neue starke Rekormarke
beim Mini-Marathon. "Ich
freue mich sehr über den
Sieg und über die Zeit",
sagte Eva Dieterich, die seit
diesem Jahr beim PSV Grün-Weiß
Kassel unter Winfried Aufenanger
einen riesigen Leistungssprung
gemacht hat und längst
im Blickfeld der Nachwuchs-Bundestrainer
ist. Nina Voelckel (SC Meißner-Eschwege,
16:50) und Mia Becker (Goethe-Gymnasium
Kassel, 17:14) folgten bereits
mit deutlichem Abstand. Für
Eva Dieterich war es die sechste
Podiumplatzierung beim Mini-Maraton
in Folge.
Bei den Jungs sorgte Anbessajer
Hagos Bisrat (PSV Grün-Weiß
Kassel) eine Woche nach seiner
Deutschen U23-Mannschaftsvizemeisterschaft
über 10 km für ein
weiteres Ausrufezeichen. Der
gebürtige Eriträer,
von seinen Kasseler Lauffreunden
"Löwe" genannt,
lief in 13:50 eine sehr gute
Zeit und gewann vor dem späteren
Mixed-Staffel Sieger Yannick
Gerland (SSC Bad Sooden-Allendorf,
13:59) und René Persch
(Laufschule TSV Niederelsungen,
14:06).
39 Läufer bezahlten übrigens
eine selbst gewählte Abkürzung
schmerzhaft. Sie weckten einen
Wespenschwarm und kamen mit
zum Teil mehreren Stichen ins
Sanitätszelt, ein Schüler
musste zwischenzeitlich auf
die Intensivstation. "Das
war der gößte Einsatz,
den wir in der Geschichte des
E.ON Kassel Marathons hatten",
berichtete Einsatzleiter Matthias
Knappe vom Deutschen Roten Kreuz
später.
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