Edwin Kosgei (Kenia) und Sintayehu
Kibebo (Äthiopien) haben
die zehnte Auflage des E.ON
Kassel Marathon gewonnen. Bei
optimalen äußeren
Bedingungen lief der 28-jährige
Kosgei in 2:15:46 Std. zu einem
sicheren Erfolg vor seinem Landsmann
und Sieger von 2013, Hosea Tuei
(2:18:41). "Bei Kilometer
30 habe ich gewusst, dass ich
gewinnen werde", sagte
der Gewinner. Zunächst
hatte man das Rennen etwas verbummelt.
"Es war mir dann zu langsam
und ich habe versucht, das Tempo
anzuziehen." Ab Kilometer
30 ging es dann im Feld rasant
zu und weder Hosea Tuei und
der Dritte Kenianer Antony Wairuri
(2:21:23) konnten folgen. Schöner
Erfolg für Lokalmatador
Ybekal Daniel Berye (PSV Grün-Weiß
Kassel): Er verbesserte sich
im Vergleich zum Vorjahr um
einen Rang auf Platz vier (2:23:18).
Spannender war das Frauen-Rennen.
Erst auf der Zielgeraden sicherte
sich die Äthiopierin Sintayehu
Kibebo im Schlussspurt den Sieg
in 2:42:13 vor der Kenianerin
Gladys Kiprotich (2:42:19).
Die Dritte, Prisca Kiprono (Kenia,
2:43:38), Dauergast auf dem
Podium in Kassel, war schon
weiter zurück. Auf Rang
vier lief Marianna Jallow aus
Gambia in 2:44:59 einen neuen
Landesrekord. Die beste Deutsche,
Christl Dörschel (LG Wenden,
2:59:04), folgte bereits auf
Platz fünf, verlor aber
einige Zeit, als sie an einem
Streckenabzweig falsch abbog.
"Ich bin sehr glücklich",
sagte Siegerin Sintayehu Kibebo.
Die 29-Jährige war sich
im Gegensatz zum Edwin Kosgei
bis zur Ziellinie nicht sicher,
dass sie gewinnen würde.
Eigentlich hatte sie eine Zeit
von 2:40 oder schneller angepeilt,
"aber ab Kilometer 30 habe
ich gemerkt, dass dies heute
nicht möglich ist."
Im Halbmarathon feierte der
für die EAM startende Baunataler
Simon Jakob in 1:11:42 seinen
ersten Erfolg vor der heimischen
Kulisse. Marvin Goericke (Orientierungslauf
Berlin, 1:13:12) und der schnellste
Feuerwehr-Marathon-Läufer
Deutschlands, Robert Kubisch
(Kimbia Sports, 1:13:36) folgten
auf Rang zwei und drei. Jasmin
Beer (Kimbia Sports), wie Robert
Kubisch von Erfolgscoach "Pit"
Bittermann trainiert, siegte
in 1:23:36 bei den Frauen. Die
junge Potsdamerin bereitet sich
auf ihren ersten Marathon in
Frankfurt vor. Vorjahressiegeren
Ramona Wied (LG Wenden, 1:23:39)
wurde diesmal Zweite vor Maja
Korndöter (1:28:39).
Mit 10.015 gemeldeten Teilnehmern
hatte der Jubiläums-E.ON
Kassel Marathon deutlich weniger
Starter als im Vorjahr (über
11.000). Die Differenz kommt
allerdings in erster Linie von
fast 1.000 weniger Mini-Marathon-Läufern.
Während sich hier der Veranstaltungs-Wechsel
in den Herbst erstmals mit Rückgang
bemerkbar machte, hatte der
Kernwettbewerb Marathon Zuwachs.
"Der neue Termin",
so Organisationsleiter Winfried
Aufenanger, "muss sich
erst noch durchsetzen."
Er zeigte sich mit dem Verlauf
des Jubiläums (insgesamt
50.000 Zuschauer an den drei
Veranstaltungstagen an der Strecke
und im Stadion) dennoch sehr
zufrieden. Unterstützung
fand er bei Ulrich Fischer,
Regionaldirektor Mitte bei Titelsponsor
E.ON, der selbst den Halbmarathon
gelaufen ist: "Es war ein
Wochenende mit Wahnsinnsstimmung",
so Fischer, "ein würdiger
Jubiläumslauf und eine
ganz tolle Veranstaltung."
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